Entdinglichung

… alle Verhältnisse umzuwerfen, in denen der Mensch ein erniedrigtes, ein geknechtetes, ein verlassenes, ein verächtliches Wesen ist … (Marx)

Jährliche Übersicht über die Verletzungen von Gewerkschaftsrechten 2012

Posted by entdinglichung - 6. Juni 2012

Der jährliche Report des Internationalen Gewerkschaftsbundes (IGB) zur Verletzung von Gewerkschaftsrechten weltweit, ein auszug aus dem Vorwort:

„Bei der Verteidigung der Gewerkschaftsrechte setzen die Arbeitnehmer/innen zum Teil ihr Leben aufs Spiel. Während des Jahres 2011 kamen mindestens 76 Beschäftigte als direkte Folge ihrer Gewerkschaftsaktivitäten ums Leben, zusätzlich zu denen, die bei der Unterdrückung der Proteste im Zusammenhang mit dem Arabischen Frühling getötet wurden. Allein in Lateinamerika gab es 56 Tote, 29 davon in Kolumbien und weitere zehn in Guatemala – Verbrechen, die zumeist völlig ungestraft bleiben. Mindestens acht Gewerkschafter/innen kamen in Asien ums Leben. Auf den Philippinen wurden bei separaten Anschlägen vier Menschen erschossen, die alle eine führende Rolle bei der Verteidigung der Arbeitnehmerrechte gespielt hatten. In Bangladesch wurde der Vorsitzende einer Bekleidungsarbeitergewerkschaft zwei Jahre, nachdem die Regierung ihn wegen seiner Gewerkschaftsarbeit verprügelt hatte, brutal ermordet, und in Simbabwe starb ein einjähriges Kind, nachdem es die Nacht im Regen am Straßenrand verbracht hatte, weil seine Familie zu den Landarbeitern gehörte, die fristlos entlassen und vertrieben worden waren, weil sie es gewagt hatten, sich gewerkschaftlich zu organisieren.

Einige der Todesfälle gingen auf übermäßige Polizeigewalt zurück. In Südafrika starb ein Kommunalbeschäftigter bei Zusammenstößen mit der Polizei, in Indonesien wurden zwei Beschäftigte getötet, als die Polizei das Feuer auf Streikende eröffnete, und in Bangladesch kam ein Beschäftigter ums Leben, als die Polizei protestierende Chemiearbeiter angriff. Über weitere Fälle, bei denen Polizeigewalt zu Verletzungen und zum Tod führte, wurde in Sri Lanka, Pakistan, Indien, Ägypten und Nepal berichtet.

Es wurde vielfach über die Unterbindung von Streiks durch Massenentlassungen, Festnahmen und Inhaftierungen berichtet, u.a. in Georgien, Kenia, Südafrika und Botsuana, wo 2.800 Beschäftigte nach einem Streik im öffentlichen Dienst entlassen wurden. In Indien wurde streikenden Beschäftigten einer Ziegelbrennerei damit gedroht, dass die Eigner sie „töten und ihre Frauen vergewaltigen“ würden, wenn sie nicht an ihren Arbeitsplatz zurückkehrten. In Georgien beendeten ein Gouverneur und Dutzende Polizisten einen legalen Stahlarbeiterstreik, nahmen führende Gewerkschaftsvertreter fest und zwangen die Beschäftigten zur Rückkehr an ihren Arbeitsplatz. Auf Streiks wurde aber noch mit anderen Mitteln reagiert: In Südkorea wurden die Gewerkschaften wiederholt auf riesige Summen Schadenersatz verklagt, während in Australien von Arbeitgeber- und Regierungsseite aus mit Erfolg Gesetze geltend gemacht wurden, um Streikende zur Rückkehr an ihren Arbeitsplatz zu zwingen.“

Eine Antwort zu “Jährliche Übersicht über die Verletzungen von Gewerkschaftsrechten 2012”

  1. Was mir heute wichtig erscheint #312…

    Endlich: „Der Schwarze Block kommt. Vvoraussichtliche Ankunftszeit: 15.01 Uhr Wir bitten die Verspätung zu entschuldigen Wir bitten die Verspätung zu entschuldigen Wir bitten die Verspätung zu entschuldigen * Die Frankfurter Stadtregier…

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