Entdinglichung

… alle Verhältnisse umzuwerfen, in denen der Mensch ein erniedrigtes, ein geknechtetes, ein verlassenes, ein verächtliches Wesen ist … (Marx)

Entdinglichung – de-reification

Für den Kommunismus!

* „Jeder Schritt wirklicher Bewegung ist wichtiger als ein Dutzend Programme.“

Karl Marx: Brief an Wilhelm Bracke, 1875

* „Ist also die Verdinglichung die notwendige unmittelbare Wirklichkeit für einen jeden im Kapitalismus lebenden Menschen, so kann ihre Überwindung keine andere Form annehmen als die ununterbrochene, immer wieder erneute Tendenz, durch konkrete Beziehung auf die konkret zutage tretenden Widersprüche der Gesamtentwicklung, durch Bewusstwerden des immanenten Sinnes dieser Widersprüche für die Gesamtentwicklung die verdinglichende Struktur des Daseins praktisch zu durchbrechen.“

Georg Lukács: Geschichte und Klassenbewusstsein, 1923

* „Tatsache ist, dass wir uns einem System gegenüber befinden, das, seit dem Beginn der faschistischen Periode und heute noch, durch seine Taten die Idee des gesellschaftlichen Fortschritts selbst desavouiert hat, ein System, dessen innere Widersprüche sich immer von neuem in unmenschlichen und unnötigen Kriegen manifestieren und dessen wachsende Produktivität wachsende Zerstörung und wachsende Verschwendung ist. Ein solches System ist nicht immun. Es wehrt sich bereits gegen die Opposition, selbst gegen die Opposition der Intelligenz, an allen Ecken der Welt. Und selbst wenn wir noch keine Änderung sehen, müssen wir weitermachen; müssen wir widerstehen, wenn wir noch als Menschen leben, arbeiten und glücklich sein wollen. Im Bündnis mit dem System können wir das nicht mehr.“

Herbert Marcuse, Vortrag in Berlin, Juli 1967

* „Unsere Thesen Der Krieg und die IV. Internationale (1934) erklären: „Die Entlarvung des durch und durch reaktionären, verfaulten und räuberischen Charakters des momentanen Kapitalismus, die Zerstörung von Demokratie, Reformismus und Pazifismus, das dringende und brennende Bedürfnis des Proletariats, einen sicheren Weg aus der drohenden Katastrophe zu finden, setzt mit erneuter Macht die internationale Revolution auf die Tagesordnung.

Es handelt sich heute nicht länger um die einfache Garantie einer schnelleren und gesünderen Entwicklung des Wirtschaftslebens, wie es im 19. Jahrhundert der Fall war: Heute geht es um die Rettung der Menschheit vor dem Selbstmord. Es ist genau die Schärfe des historischen Problems, die den opportunistischen Parteien den Boden unter den Füssen entzieht. Die Partei der Revolution dagegen findet eine Quelle von unerschöpflicher Kraft in dem Bewusstsein der Tatsache, dass sie eine unerbittliche historische Notwendigkeit in die Tat umsetzt.“

Leo Trotzki: Manifest zum imperialistischen Krieg, 1940

* „Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der ´Ausnahmezustand´, in dem wir leben, die Regel ist. Wir müssen zu einem Begriff der Geschichte kommen, der dem entspricht. Dann wird uns als unsere Aufgabe die Herbeiführung des wirklichen Ausnahmezustands vor Augen stehen; und dadurch wird unsere Position im Kampf gegen den Faschismus sich verbessern. Dessen Chance besteht nicht zuletzt darin, daß die Gegner ihm im Namen des Fortschritts als einer historischen Norm begegnen. – Das Staunen darüber, daß die Dinge, die wir erleben, im zwanzigsten Jahrhundert ´noch´ möglich sind, ist kein philosophisches. Es steht nicht am Anfang einer Erkenntnis, es sei denn der, daß die Vorstellung von Geschichte, aus der es stammt, nicht zu halten ist.“

Walter Benjamin: Über den Begriff der Geschichte, 1939

* „Die menschliche Freiheit ist weder ein »freiwillig gutgeheißener« Zwang noch die Summe instinktiver und schrankenloser Handlungen, die das Individuum erniedrigen würden. Sie ist die Selbstverwirklichung des Menschen, die nichts anderes darstellt als ein ewiges Werden und Vergehen, eine fortwährende Bereicherung all dessen, was menschlich ist, eine universelle Entwicklung aller menschlichen Fähigkeiten und Anlagen. Sie ist weder die absolute Ruhe noch das »vollkommene Glück«; sie ist vielmehr, nach Jahrtausenden menschenunwürdiger Konflikte, der Beginn des wirklichen »menschlichen Dramas«. Sie ist eine Hymne zum Ruhme des Menschen, gesungen von Menschen, die sich ihrer Grenzen bewusst sind und aus diesem Bewusstsein den Mut schöpfen, sie zu überwinden.“

Ernest Mandel: Von der entfremdeten Arbeit zur schöpferischen Praxis, 1962

* „But feminists take heart. There is going to be a new global upsurge of women like you have never seen, one that will engulf every economic relationship, every institution, every government. The second sex can no longer tolerate, whether they know it or not, the shackles and brainwashing and outrages visited upon them by the male establishment and its yuppie ore scaredy-cat female enablers.

It is time for swift-striking gender insurgency. Time for woman guerrillas, 20th century Amazons, mad shrieks of protest, and careful mobilization of political battalions. Goddammit sisters: Let’s get revolutionary. Let’s understand that the private profit system is at the bottom of all this horror, and let’s catapult ourselves to the mainstage of history. The world is waiting for the sunrise.“

Clara Fraser: Thelma ans Louise „R“ Us, 1992

* „Es wächst hienieden Brod genug
Für alle Menschenkinder,
Auch Rosen und Myrthen, Schönheit und Lust,
Und Zuckererbsen nicht minder.

Ja, Zuckererbsen für Jedermann,
Sobald die Schooten platzen!
Den Himmel überlassen wir
Den Engeln und den Spatzen.“

Heinrich Heine: Deutschland. Ein Wintermährchen, 1844

Rote Fahne

 
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