Quelle des nachfolgend dokumentierten Aufrufes: Trend, die sozialen Bewegungen und bewaffneten Kämpfe in Indien sind für die hiesige Linke bislang kaum Thema, bei aller berechtigter Kritik an Aspekten der Theorie und Praxis der indischen MaoistInnen ist eine abwartend-neutrale Haltung hier eindeutig fehl am Platze … weitere Informationen zum Thema z.B. auf Sanhati, Revolution in South Asia und auf Radical Socialist:
ein von der Staats-Miliz Salwa Judum zerstörtes Dorf
Aufruf an die internationale Öffentlichkeit: Solidarität mit der naxalitischen Volksbewegung und der Adivasi Bevölkerung (Ureinwohner) in Indien!
„Mein Mann wurde von der Punjab Polizei brutal ermordet. Mein Schwager wurde verhaftet und anschließend umgebracht. Ich wurde gedemütigt und gefoltert. Mein Sohn, Devinder Pal Singh Bhullar sitzt im Todestrakt. Wie kann man von mir erwarten mein Leben zu leben, soll ich weinend meinen Weg in den Tod gehen oder setzte ich mich für ein humaneres und gerechteres System in Indien ein?“ Upkar Kaur, eine Frau aus Indien.
Diese Worte beschreiben eindeutig die volksfeindliche Repressionspolitik des indischen States und der heutigen Singh Regierung.
Seit geraumer Zeit vergeht nicht ein Tag an dem nicht in den internationalen öffentlichen Medien über die Menschenrechtsituation in Indien berichtet wird. Tagtäglich werden Menschen in bestimmten Regionen in Indien aus Ihren Häusern vertrieben und in so- genannte „Reservatkamps“ gesteckt. Progressive und revolutionäre Aktivistinnen des indischen Volkes werden gefoltert, ermordet oder verhaftet. Circa 5.000 Tausend Menschen von der linken politischen Opposition sind bis heute spurlos verschwunden.
Mit der Militäroperation „Green Hunt“ (Grüne Jagd) führt die indische Regierung in mehreren Regionen eine breite repressive und brutale „Vernichtungsoffensive“ gegen das Volk durch. In den ärmsten Regionen Indiens wird derzeit ein von der dortigen Bevölkerungen stark unterstützter Volksbefreiungskampf unter der Führung der Maoisten bzw. „Naxaliten“ geführt. Der berechtigte Volksaufstand des Volkes mit der Unterstützung der Ureinwohner gegen das Elend gewinnt weltweit mehr und mehr Sympathy.
Der Wahrheit und die Auswirkungen der militärischen Offensive des indischen Staates?
In den Gebieten in denen die Volksbewegung am stärksten ist, sind wertvolle Bodenschätze gefunden worden, welche die indische Regierung und die Oberschicht an multinationale Konzerne versteigern will – und teilweise bereits hat. Zwischen dem Abschluss der Verträge und dem blinkenden Geld stehen nur diese armen, ausgestoßenen Stämme, und die Revolutionären „Naxaliten“ Rebellen, die einen organisierten, erfolgreichen Aufstand gegen diese Zustände führen. Oder wie die indische progressive Autoring und Schrifstellerin Arundhati Roy es erklärt: „die Regierung lässt ihnen [den Ureinwohnern] nichts anderes zuteil werden als Gewalt und Missachtung. Und nun will sie ihnen auch noch das Letzte nehmen, was sie haben: ihr Land.“
Diese Strategie der Repression soll sich auf die nächsten fünf Jahre ausweiten. Aus diesem Grund werden Menschen aus den Dörfern in denen Sie leben entwurzelt, verschleppt und in so genannte „Sicherheitskamps“ gebracht. In unhygienischen und menschenverachtenden Zuständen werden sie dort unter die völlige Kontrolle der indischen Sicherheitskräfte gebracht. Die Maßlosigkeit des Sicherheitswahns in diesen Regionen und der dort stationierten Kräfte des indischen Staates sind absolut inakzeptabel. Über 100.000 Soldaten in 27 Bataillonen der Grenzsicherheitskräfte und der Indo-Tibetischen Grenzpolizei werden nach Chattisgarth, Orissa und Maharastra verlegt, um dort endgültig diese blutige und strategische Offensive durchzuführen.
“Wenn der Linksradikalismus weiterhin in jenen Teilen des Landes, in denen sich reiche Ressourcen natürlicher Mineralien befinden, wächst, wird sich dass auf die Investition in unserem Land negativ auswirken“. (Premierminister Singh, 9 Juni 2009) mit diesen Worten versuchte der Premierminister in 2009 gegen eigenes Volk gerichtete repressive Staatspolitik zu rechtfertigen. Diese Worte und die nachfolgende Vernichtungspolitik sind pro-monopolistisch und dienen in Wirklichkeit nur den Interessen der Imperialisten und herrschenden reaktionären Klassen in Indien.
Indien ist eines der wichtigsten Länder im Südostasiatischen Raum. Indien feiert sich als „größte Demokratie der Welt“. Nicht nur Aufgrund seiner Rohstoffmaterialien und Ressourcen sondern auch geo-strategisch ist Indien ein wichtiger Bestandteil der imperialistischen Politik in Asien. In den letzten zehn Jahren ist Indien mit seiner Expansionspolitik nicht nur im Land selbst sondern auch in anderen Ländern auf der Tagesordnung. Die militärische Präsenz Indiens in Sri Lanka, Kaschmir, den Grenzen zu Nepal etc. weisen daraufhin das dieses Projekt „Greent Hunt“ ein sehr breites Spektrum hat.
Die indische Repressionspolitik gegen Minderheiten ist seit der Gründung bekannt, vor allem mit dem reaktionären, rückständigen Kastensystem werden Menschen wie „Abschaum“ behandelt und in gewissen Regionen sind aus dieser Ungerechtigkeit resultierende Massaker und Hinrichtungen an untersten Mitglieder der Kasten heute noch sehr aktuell. Ein Beispiel: die Regierung in Chattisgarh gab zu das seit dem Beginn von Salwa Judum in 2005 (eine weitere Kampagne um die „kritischen Gebiete“ unter Kontrolle zu halten mit dem unterschied das es sich bei dieser bestimmten Kampagne um eine Repressionspolitik vor allem gegen ethnischen Minderheiten handelte. Seit Salwa Judum wurden mehr als 644 Dörfer in dem Distrikt Dantewada, wo die Hauptbevölkerung der Adivasi Minderheit angehört, total entleert.
Es ist ganz offensichtlich, dass eine solche Politik nur mit Gewalt umgesetzt werden kann, und viele Menschen Aufgrund dessen kaltblütig ermordet werden, weil sie Ihre Behausungen verteidigen. In den Adivasi regionen werden Frauen und Mädchen von Soldaten vergewaltigt und misshandelt. Bei Anschlägen und Gefechten werden sie von der Regierung als Front gegen den Angreifer benutzt.
Die Regierung hat öffentlich zugegeben, alle Menschen aus den Dörfern, die sich weigern in die Salwa Judum Kamps zu kommen oder nicht mit Ihnen kooperieren, und diejenigen die es wagen sich gegen diese Politik zu stellen meistens vertrieben, inhaftiert oder getötet wurden. Es gibt auch Menschen, die von der Regierung als „Naxalitische Rebellen“ bezeichnet werden, weil sie sich im nahegelegenen Waldgebieten aufhalten um dort Schutz zu suchen.
Ein anderes Thema das kontinuierlich in der Presse und Öffentlichkeit Diskutiert wird ist die Lage der politischen Gefangen in Indien. Viele revolutionäre und progressive Anführer der Volksbewegung in Indien sind derzeit im Gefängnis, unter ihnen auch der bekannte revolutionär Kobad Ghandy. Kobad hat sich dem nationalen und sozialen Befreiungskampf schon in seiner Jugendzeit angeschlossen und ist ein militanter Aktivist.
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